Austausch mit Sprecher*innen für Antidiskriminierung

In den vergangenen Wochen haben sich Serdar Yazar (Geschäftsführung BQN Berlin) und Miloslava Büger (Leitung Stabstelle Politikberatung und Netzwerkarbeit) mit den Sprecher*innen für Antidiskriminierung der drei Koalitionsparteien im Berliner Abgeordnetenhaus zu ersten Gesprächen getroffen. Durch die Treffen mit Tuba Bozkurt (Bündnis 90/Die Grünen), Elif Eralp (Die Linke) und Orkan Özdemir (SPD) sei eine Grundlage für eine künftige Zusammenarbeit geschaffen worden, fasst Serdar Yazar zusammen: „Wir wollen uns von nun an regelmäßig austauschen, gemeinsam Themen aus einer diskriminierungskritischen Perspektive betrachten und zudem Erfahrungen aus der Praxisarbeit von BQN Berlin schildern. Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus diesen Gesprächen möchten wir Fachdiskurse zusammen fortentwickeln, sie auf die politische Agenda setzen und in die Strukturen zurück spiegeln.“
„Der Austausch der verschiedenen Ebenen wie Politik, Verwaltung und Organisationen wie BQN ist wichtig, um Problemfelder zu erkennen und Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um sie zu beheben. Für mehr Repräsentation, echte Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung sowie Behörden und Institutionen, die durchgängig diskriminierungssensibel arbeiten, sind noch dicke Bretter zu bohren. Daher ist dieser Austausch sowie das Bündeln von Expertise und Kräften so wichtig“, erläutert dazu auch Elif Eralp. Orkan Özdemir freut sich künftig „auf Impulse aus der fachlich-fundierten und praxiserprobten Arbeit von BQN Berlin, um diese Lösungsansätze auf der politischen Ebene strategisch weiterzuentwickeln.“
Ein solcher parteiübergreifender und vertiefter Austausch zeige, wie BQN Berlin zukünftig im Spannungsfeld Politik arbeiten wolle: „Nur so können wir Partizipation und Antidiskriminierung von der Nachwuchskräftegewinnung bis hin zu Führungskräften ganzheitlich und effektiv bearbeiten und in politische Strategien und Lösungsansätze umwandeln“, sagt Miloslava Büger. „Dieses Vorhaben haben wir organisationsintern bereits in unseren Strukturen verankert, indem wir eine Stabstelle für Politikberatung und Netzwerkarbeit etabliert haben.“
Tuba Bozkurt, Elif Eralp und Orkan Özdemir bringen unterschiedliche berufliche Hintergründe, Praxiserfahrungen und Perspektiven in ihre Ämter, was die gemeinsame Kommunikation umso spannender gestaltet hat: Diese breite Palette deckt sich mit den unterschiedlichen Zielsetzungen und Herangehensweisen der einzelnen BQN-Projekte. Erfreulich war zu bemerken, dass sich die Ansichten zur Umsetzung der bestehenden Antidiskriminierungspolitiken parteiübergreifend im Kern überschneiden: „Bei den Gesprächen waren wir uns einig, dass Diversität und Antidiskriminierung künftig ganzheitlich gedacht und flächendeckend verankert werden müssen. Dazu werden wir erste Gedanken eines Berliner Zukunftsmodells gemeinsam entwickeln. Wir hoffen, dass wir im Laufe dieser Legislaturperiode diese Gedanken gemeinsam in konkrete Konzepte umwandeln“, fasst Miloslava Büger zusammen. „Diversity und Antidiskriminierung sollen als zwei Seiten einer Medaille in Bildung, Wirtschaft und Verwaltung von A bis Z strategisch vorangetrieben werden und in jedem Transformationsprozess einen zentralen Platz haben“, betont auch Tuba Bozkurt.
Die Grundlagen für diese angestoßene Zusammenarbeit stellen das PartMigG, das Landesprogramm Diversity, die Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag sowie deren Umsetzung und gegebenenfalls eine Evaluation dar. „Das Land Berlin ist im Bereich Teilhabe und Antidiskriminierung bereits auf einem guten Weg. Allerdings bedarf es einer fortlaufenden Aufmerksamkeit, einer ausreichenden Ressourcenstellung sowie einer Erarbeitung von weiteren Instrumenten wie Novellierungen und Indikatoren, um die Umsetzung dieser Gesetzesgrundlagen sicherzustellen“, sagt Serdar Yazar.
Nachdem BQN Berlin den Auftakt zur Gesprächsreihe mit der Schnittstelle Antidiskriminierung im Berliner Abgeordnetenhaus abgeschlossen hat, werden nun erste Treffen mit den Sprecher*innen für Bildung und Arbeit avisiert, um einen fachübergreifenden Austausch zu Teilhabechancen und Antidiskriminierung fortzuführen.