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Projekte

Wir führen eigenständig und in Kooperation mit anderen Organisationen Projekte durch. Unsere Beratung und Fachexpertise erstrecken sich über Berlins Grenzen hinaus. Unten finden Sie einen Überblick über unsere laufenden und abgeschlossenen Projekte.

Laufendes Projekt

Berlin braucht dich! NEO

Das projekt arbeitet empowermentorientiert daran, bestehende Ungleichheiten für (junge) Menschen mit Migrationsgeschichte und/oder Rassismuserfahrungen in Schule und Arbeitswelt abzubauen, so dass langfristig der Zugang zu Berufsorientierung, Ausbildung und Berufseinstieg und -Aufstieg im Land Berlin verbessert und gefördert wird.  

Laufendes Projekt

Fachstelle DOKE

Das Ziel der Fachstelle Diversitätsorientierte Organisations- und Kompetenzentwicklung im Land Berlin Ziel ist es, die Berliner Bezirks- und Senatsverwaltungen in ihren dezentralen Diversity-Vorhaben zu unterstützen. Die Fachstelle bietet anlassbezogene und prozessorientierte Beratung, um die selbstgesteckten Diversity-Ziele umzusetzen. 

Laufendes Projekt

DiFair – Gerechter Zugang zu Dienstleistungen für Drittstaatsangehörige

Das Projekt zielt darauf ab, strukturelle Zugangsbarrieren in Bürger*innendiensten, sozialen Diensten für Kinder und Familie sowie im Gesundheitswesen abzubauen.

Abgeschlossene Projekte

Abgeschlossen 2023 

Berlin braucht dich! über die Jahre

Bbd! startete im Jahr 2006 als Arbeitgeber*in-Kampagne des Berliner Senats. Die Zielgruppe dieser Kampagne waren Jugendliche mit familiärer Einwanderungsgeschichte, die sich für eine betriebliche Ausbildung im Land Berlin bewerben sollten.

In der zweiten Phase (2010-2015) wurde ein Konsortium aus (Sekundar-)Schulen, den Verwaltungen und Behörden des Öffentlichen Dienstes, den Betrieben mit Landesbeteiligung sowie ab 2013 privaten Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie aufgebaut. BQN moderierte diese Phase, während an Berlin braucht dich! beteiligte Schulen und Betriebe gemeinsam Verantwortung für eine systematisch aufgebaute Berufsorientierung übernahmen. Dabei lag der besondere Fokus darauf, mehrdimensionale Diskriminierungen von sozial benachteiligten Jugendlichen mit Migrationsgeschichte und/oder Rassismuserfahrungen am Übergang Schule in Ausbildung abzubauen.

Die dritte Phase (2016-2021) war geprägt vom Pilotvorhaben „Erprobung neuer Zugänge in Ausbildung“. Zahlreiche Unternehmen mit Landesbeteiligung und später ausgewählte Senats- und Bezirksverwaltungen schlossen Vereinbarungen mit den jeweiligen Unternehmens- bzw. Behördenleitungen sowie dem damaligen Berliner Integrationsbeauftragten ab. Diese Institutionen stellten ein Kontingent von Ausbildungsplätzen zur Verfügung, wobei die Besetzung dieser Plätze primär auf der Performance der Schüler*innen im Praktikum basierte, anstatt traditioneller Einstellungsverfahren. Der Pilot wurde durch weitere Maßnahmen wie Beratung und Begleitung der Behörden und Betriebe zu diskriminierungskritischen, diversitätsorientierten Einstellungsverfahren flankiert.

Seit 2022 erweitert Berlin braucht dich! nicht nur sein Engagement für eine diversitätsorientierte Nachwuchskräftesicherung im Land Berlin, sondern auch sein Spektrum auf das Personal und Führungskräfte sowie auf eine umfassende diskriminierungskritische Organisationsentwicklung von Schulen, Behörden und Betrieben.

Abgeschlossen 2022

Vielfaltsgerechte Nachwuchskräftesicherung für Berliner KMU 

Das Projekt „Vielfaltsgerechte Nachwuchskräftesicherung für Berliner KMU“ war Teil des Berliner Landesnetzwerks im bundesweiten Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“. Es konzentrierte sich darauf, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei ihren spezifischen Herausforderungen in Bezug auf:

  • Vielfaltsgerechte Personalgewinnung,
  • Antidiskriminierende Einstellungsprozesse,
  • Personalentwicklung und langfristige Bindung von Mitarbeitenden.

zu unterstützen. In der Jobsuche legen viele Bewerbende heute großen Wert auf ein Arbeitsumfeld, das von Offenheit, Anerkennung ihrer Potenziale und Diversität geprägt ist, und in dem sie vor Diskriminierung geschützt sind. Unternehmen erkennen gleichzeitig die Vorteile vielfältiger Teams, wie unterschiedliche Perspektiven, kreativere Lösungen und den Zugang zu neuen Kund*innen-Gruppen.

Die Umsetzung diversitätsorientierter Maßnahmen stellt jedoch oft eine Herausforderung dar, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Diese stehen – damals wir heute – vor vielen Fragen, wie sie Vielfalt fördern und sich als attraktive Arbeitgeber*innen positionieren können. Oft fehlten auch die notwendigen Informationen und Ressourcen.

Unsere Beratung sah wie folgt aus:

Gemeinsam mit Blick auf Ihre Ressourcen und Bedarfe erarbeiteten wir unternehmensspezifische Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten.

Die Beratung konnte verschiedene Themen im Unternehmen abdecken und unterschiedliche Inhalte umfassen, wie beispielsweise die Analyse des Ist-Standes, fachliche Inputs, die gemeinsame Entwicklung konkreter Aktionen oder Workshops zur Vertiefung eines bestimmten Themas.

Unser Angebot beinhalteten:

  • Begleitung von Veränderungsprozessen im Unternehmen,
  • Umgang mit Widerständen und effektive Kommunikation im Team,
  • Ausbau von Diversity-Kompetenz durch Wissenserweiterung, Reflexion der eigenen Haltung und Ausübung von Handlungsoptionen,
  • Workshops und Inputs zu diversitätsorientierter und rassismuskritischer Personalarbeit,
  • Stärkung von Führungs- und Fachkräften in Bezug auf Fragen der Diversität im Arbeitsalltag,
  • Umgang mit Konflikten und Zusammenarbeit im Team.

Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeits-marktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Landesnetzwerk Berlin wird koordiniert durch die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Das Projekt „Vielfaltsgerechte Nachwuchskräftesicherung für Berliner KMU“ wird im Rahmen des Förderprogramms IQ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.

Abgeschlossen 2022

Diversitätsorientierte Personalarbeit in der Berliner Verwaltung und Unternehmen

Ziel des Projekts „Diversitätsorientierte Personalarbeit in der Berliner Verwaltung und Unternehmen“ war es, den Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte und Personen, die von Rassismus betroffen sind, in Berliner Unternehmen und Verwaltungen zu erhöhen. Dies wurde durch Beratung und Unterstützung von Organisationen, Schulungen sowie die Vernetzung mit zivilgesellschaftlichen Einrichtungen erreicht.

Ausgangslage

Berlin weist einen Bevölkerungsanteil von über 35 Prozent an Menschen mit Migrationsgeschichte auf (und über 51 Prozent bei den unter 18-Jährigen). Um die vielfältigen Bedürfnisse der Berliner Bürger*innen professionell anzugehen, ist es erforderlich, dass die Beschäftigten der Berliner Verwaltung und Landesunternehmen die Fähigkeit entwickeln, unterschiedliche Lebenswirklichkeiten und -lagen nachzuvollziehen.

Seit 2010 sind Institutionen des Landes Berlin gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Aufgaben im Einklang mit der Vielschichtigkeit der Berliner Einwanderungsgesellschaft zu erfüllen (PartIntG). Zudem müssen sie gesetzlich sicherstellen, jede Form von Diskriminierung zu verhindern und zu beseitigen sowie eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt zu fördern (LADG).

Trotz des PartIntG entspricht der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte oder von Rassismus Betroffenen, insbesondere in den Führungsebenen des Öffentlichen Dienstes, nicht ihrem Anteil in der Bevölkerung. Repräsentative Befragungen zeigen, dass lediglich 12 Prozent der Beschäftigten in der Bundesverwaltung einen Migrationshintergrund haben. Gemäß einer Piloterhebung sind in der Berliner Verwaltung nur 3 Prozent der Beschäftigten in Führungsebenen People of Color. Ähnliche Ergebnisse finden sich auch in unserer eigenen statistischen Erfassung. Im Jahr 2019 hatten etwa 27 Prozent der neu angestellten Auszubildenden und dual Studierenden im Öffentlichen Dienst einen Migrationshintergrund.

Projektziele

Das Projekt „Diversitätsorientierte Personalarbeit in der Berliner Verwaltung und Unternehmen“ verfolgte das übergeordnete Ziel, den Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte in der Berliner Verwaltung zu erhöhen. Wir haben die Berliner Verwaltung und Unternehmen dabei unterstützt, ihre Kompetenzen im Umgang mit den neuen Aufgaben und Herausforderungen im Kontext von Vielfalt zu erweitern sowie ihre gesetzlichen Aufträge zu erfüllen. Dies geschah durch folgende Angebote:

Diversity-Audit: Gemeinsame Analyse des Ist-Zustands in Bezug auf personelle Vielfalt in den Organisationen.

Beratung und Begleitung: Unterstützung bei der Entwicklung von Verfahren und Strukturen zur Erhöhung des Anteils von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Organisationen.

Schulungen: Angebot von Schulungen, Workshops und Einzelcoachings zu verschiedenen Aspekten der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung für Führungskräfte und Beschäftigte.

Vernetzung: Hilfe bei der Vernetzung und dem Aufbau von Kooperationen im Bereich der Nachwuchskräftegewinnung, beispielsweise mit anderen Organisationseinheiten der Verwaltung, Expertinnen, Migrantinnenselbstorganisationen und Bildungsträgern.

Die verschiedenen Projektangebote wurden im Rahmen der Zusammenarbeit und auf den Bedarf der jeweiligen Organisation abgestimmt und umgesetzt.

Zum Abschluss des Projektes wurde die Publikation  „NORMEN sind unSICHTBAR MACHEN.Verwaltungsstrukturen machtkritisch verändern“ veröffentlicht: Auf 50 Seiten finden sich neben persönlichen Essays einzelne*r Projektbeteiligte*r auch Handlungsempfehlungen, Reflexionshilfen und Checklisten zur diskriminierungskritischen und diversitätsorientierten Personalarbeit.

Das Projekt „Diversitätsorientierte Personalarbeit in der Berliner Verwaltung und Unternehmen“ wird aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales kofinanziert.

Abgeschlossen 2021

Mehr Vielfalt in der Berliner Justiz

Das Projekt „Mehr Vielfalt in der Berliner Justiz“, das BQN im Auftrag der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung von Ende 2018 bis 2021 erfolgreich durchgeführt hat, fokussierte sich darauf, Akteur*innen der Berliner Justiz hinsichtlich einer vielfaltsorientierten Öffnung zu beraten und zu begleiten. Das zentrale Ziel des Projekts bestand darin, mehr Menschen mit Migrationsgeschichte entsprechend der gesellschaftlichen Vielfalt für nicht-richterliche Berufe zu gewinnen. 

Vielfaltsorientierte Öffnung ist ein mehrjähriger Prozess, der sämtliche Aspekte der Personalgewinnung umfasst und dabei mit verschiedenen organisationalen Ebenen zusammenarbeitet. Das Projekt „Mehr Vielfalt in der Berliner Justiz“ setzte diesen Prozess über fast drei Jahre exemplarisch im Bezirk Neukölln und dem dortigen Amtsgericht um. Die Umsetzung beinhaltete unter anderem: 

  • Eine Bestandsaufnahme der bisherigen Akquiseaktivitäten des Amtsgerichts.
  • Die Identifikation von Barrieren beim Zugang zu nicht-richterlichen Berufen, einschließlich der Analyse von Auswahlverfahren im Kammergericht.
  • Den Aufbau von Kooperationen im Bezirk Neukölln, insbesondere mit lokalen Migrant*innen-Organisationen.
  • Sensibilisierung von Mitarbeitenden verschiedener Hierarchieebenen durch Diversity-Trainings.
  • Konzeption von vielfaltsorientierten Akquise Formaten, die Menschen mit Migrationsgeschichte im Sozialraum ansprechen und ihnen ermöglichen, die Justiz mit ihren Berufen und Aufgaben zu „erleben“ sowie mit Mitarbeitenden der Gerichte in den Austausch zu kommen. 

Dieser modellhafte Öffnungsprozess wurde im weiteren Projektverlauf auf andere Gerichte der Berliner Justiz ausgedehnt. Das langfristige Ziel besteht darin, dass die gesellschaftliche Vielfalt sich in den nicht-richterlichen Justizberufen widerspiegelt. 

Neben einer Workshopreihe, besonders für Führungskräfte, wurde ein Leitfaden „Mehr Vielfalt in der Berliner Justiz“ entwickelt. Dieser wurde im August 2021 von Senator Dr. Behrendt höchstpersönlich allen Präsident*innen der Berliner Gerichte und der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Leitfaden enthält zentrale Erkenntnisse und praktische Hinweise für die Umsetzung einer dezentralen Akquisestrategie zur Gewinnung von Bewerber*innen mit Migrationsgeschichte, einer bisher unterrepräsentierten Gruppe unter den Beschäftigten in der Berliner Justiz.